Ich weiß nicht, was für einen Kleister die bei der SPD verwenden. Oder ob sie einfach viel zu viel gekleistert haben in den letzten Tagen. Auf jeden Fall löst Sarah Ryglewski sich an meinem Gartenzaun so langsam auf. Und das soll, darf und kann nicht sein. Denn Demokratie ist, wenn alle gleich schön bleiben!
Sarah Ryglewski war die einzige Spitzenkandidatin, die sich nicht extra angemeldet hat, bevor sie ihr Plakat an meinen Gartenzaun gebunden hat (natürlich standesgemäß für die SPD in Bremen mit dem größten aller Plakate). Auch nach meiner Adresse hatte sie nie gefragt. Musste sie ja auch nicht, denn die Einladung, meinen Zaun zu benutzen, war öffentlich.
Zwischen den Zeilen
Aber es Es ist schon spannend, wie viele kleine Botschaften in der Aktion #demokratieanmeinemgartenzaun so zwischen den Zeilen zu lesen sind. Vielleicht auch diese, dass die SPD sich in Bremen überall zu Hause fühlt und eh weiß, wer wo wohnt und wohin sie kommen soll.
Nun aber nun löst die SPD-Kandidatin sich vor meinen Augen auf. Zum Glück hatte ich in der Zeitung gelesen, wo sie heute sein würde, um ihr diese Neuigkeit zu erzählen. Sarah Ryglewski hatte Martin Schulz auf den Bremer Marktplatz eingeladen. Also habe ich beschlossen, hinzugehen, um ihr vom Zustand ihres (oder meines) Plakats zu berichten.
Ich habe mich inzwischen an die Politiker an meinem Gartenzaun gewöhnt, ja, sie sind sogar Teil der Nachbarschaft geworden. Und es war schon ein bisschen komisch, dass ich nun selber zum Gartenzaungast bei Sarah Ryglewski wurde. Ganz nebenbei: Die haben dem Martin Schulz da einen Zaun auf den Marktplatz gebaut, der in Arbrergen für allerhand Aufsehen sorgen würde: aus Eisen, mit weißer Bespannung – vielleicht setzt sich dieses Modell irgendwann ja auch bei meinen Nachbarn durch.
Die kenn ich vom Zaun
Auf dem Marktplatz angekommen war weit und breit nichts von Sarah Ryglewski zu sehen – klar, die war beschäftigt. Stattdessen habe ich zwei andere Gesichter von meinem Gartenzaun getroffen. Bei einer Tasse Kaffee auf dem Markt hat sich Elisabeth Motschmann das Geschehen um den Bremer Schulz-Auftritt aus bequemer Distanz angeschaut. Hubertus Heil, den SPD-Sekretär, hätte sie bereits getroffen, sagte Motschmann, und er hätte ihr gesagt, dass sie als Demokratin der SPD sicherlich schönes Wetter wünschen würde. Das hätte sie allerdings gar nicht tun müssen, denn Carsten Sieling, Bremens Bürgermeister, hat kurz danach auf der Bühne festgestellt, dass die SPD in Bremen sogar das Wetter in der Hand habe.
Wie auch immer, irgendwann hat Frau Motschmann angefangen, die Leute auf dem Marktplatz zu zählen und festgestellt, dass neulich bei Merkel ja "vieeeeel" mehr Menschen da waren. Und dann hat sie sich verabschiedet, denn während Schulz redete, hatte sie ihren Tür-zu-Tür-Wahlkampf in Hemelingen geplant (vielleicht weil sie wusste, dass ein Großteil der Hemelinger genau zu dieser Zeit auf dem Marktplatz war?).
Und dann waren da noch meine neuen Freunde von der Partei "Die Partei" – sie haben ihre roten Krawatten vom letzten Wahlkampf recycelt, trugen Plakate, auf denen sie "irgendwas mit Chulz" suchten und waren, als sie angefangen haben "Wir wollen Martin Schulz" zu grölen, schnell von zwei, drei, fünf oder zehn Polizisten umzingelt. Was zu dieser Zeit in Sachen "Partei" an meinem Gartenzaun in Abregen passiert ist – davon wird morgen ausführlich zu berichten sein!
Sarahs Auftritt
Endlich der Auftritt von Sarah Ryglewski. Sie hat über ihren Wahlkampf, den "Bürgerschnack" geplaudert und versprochen, die Themen "soziale Gerechtigkeit" mit nach Berlin zu nehmen. Sie will den Bürgern zuhören und die Sorgen der "Bürgerinnen und Bürger" in der Hauptstadt vortragen. "Man kann mit uns sprechen, Politik ist nicht weit weg, die Kommunen Bremen und Bremerhaven müssen aber auch die finanziellen Möglichkeiten bekommen, vor Ort gestalten zu können", hat sie gesagt. Dafür will sie sich einsetzen, denn die Wähler sollen merken, dass Demokratie durchaus etwas Direktes sei, ein Dialog – quasi so wie an meinem Gartenzaun. Das hat Sarah Ryglewski zwar nicht gesagt, aber ich bin sicher, dass sie es gemeint hat.
Es ist natürlich verständlich, dass eine Partei, die den Marktplatz besetzt und so viel Aufwand betreibt, am Ende IHRE Show abliefern will. Das hat die CDU letzte Woche genau so gemacht. Aber es ist immer auch ein bisschen Fremdschäm-Potenzial dabei, wenn ein Anti-Moderator zunächst Bremen und dann seine Gesprächspartner über den Klee lobt, in all seinen Pausen genau Null Applaus kommt, und alles "gut" und "toll" findet und seine Interviewpartner gern mit den Worten "wollte ich auch gerade sagen" unterbricht. Vielleicht könnte #demokratieanmeinemgartenzaun da Mal als Vorbild dienen: Könnten sich nicht alle Parteien zusammenschließen und eine Partei jeweils für die Konkurrenz den Moderator stellen? Dann würde Kirsten Kappert-Gonther die Motschmann interviewen, die Motschmann die Achelwilm (so würde sie am Ende auch den Namen der "Frau von der Linken" kennen) – ich bin sicher, das würde beim Zuhören wesentlich mehr Spaß machen und letztlich glaubhafter sein.
Repariert!
Für mich war auf jeden Fall klar, dass für die Sache mit dem Plakat an meinem Gartenzaun heute kein guter Zeitpunkt war. Das konnte ich mit Sarah Ryglewski an diesem Tag nicht besprechen. Da an meinem Gartenzaun ja hauptsächlich über die Erststimme verhandelt wird, bin ich dann auch guten Gewissens gegangen, als Herr Schulz kam und habe lieber zu Hause – im Sinne der Demokratie – selber Hand angelegt. Liebe Sarah Ryglewski, keine Panik also: Sie kleben wieder sicher an meinem Gartenzaun.
So, und hier ist nun noch Mal für alle die Veranstaltung von heute zum Nachsehen:
Sarah Ryglewski war die einzige Spitzenkandidatin, die sich nicht extra angemeldet hat, bevor sie ihr Plakat an meinen Gartenzaun gebunden hat (natürlich standesgemäß für die SPD in Bremen mit dem größten aller Plakate). Auch nach meiner Adresse hatte sie nie gefragt. Musste sie ja auch nicht, denn die Einladung, meinen Zaun zu benutzen, war öffentlich.
Zwischen den Zeilen
Aber es Es ist schon spannend, wie viele kleine Botschaften in der Aktion #demokratieanmeinemgartenzaun so zwischen den Zeilen zu lesen sind. Vielleicht auch diese, dass die SPD sich in Bremen überall zu Hause fühlt und eh weiß, wer wo wohnt und wohin sie kommen soll.
Nun aber nun löst die SPD-Kandidatin sich vor meinen Augen auf. Zum Glück hatte ich in der Zeitung gelesen, wo sie heute sein würde, um ihr diese Neuigkeit zu erzählen. Sarah Ryglewski hatte Martin Schulz auf den Bremer Marktplatz eingeladen. Also habe ich beschlossen, hinzugehen, um ihr vom Zustand ihres (oder meines) Plakats zu berichten.
Ich habe mich inzwischen an die Politiker an meinem Gartenzaun gewöhnt, ja, sie sind sogar Teil der Nachbarschaft geworden. Und es war schon ein bisschen komisch, dass ich nun selber zum Gartenzaungast bei Sarah Ryglewski wurde. Ganz nebenbei: Die haben dem Martin Schulz da einen Zaun auf den Marktplatz gebaut, der in Arbrergen für allerhand Aufsehen sorgen würde: aus Eisen, mit weißer Bespannung – vielleicht setzt sich dieses Modell irgendwann ja auch bei meinen Nachbarn durch.
Die kenn ich vom Zaun
Auf dem Marktplatz angekommen war weit und breit nichts von Sarah Ryglewski zu sehen – klar, die war beschäftigt. Stattdessen habe ich zwei andere Gesichter von meinem Gartenzaun getroffen. Bei einer Tasse Kaffee auf dem Markt hat sich Elisabeth Motschmann das Geschehen um den Bremer Schulz-Auftritt aus bequemer Distanz angeschaut. Hubertus Heil, den SPD-Sekretär, hätte sie bereits getroffen, sagte Motschmann, und er hätte ihr gesagt, dass sie als Demokratin der SPD sicherlich schönes Wetter wünschen würde. Das hätte sie allerdings gar nicht tun müssen, denn Carsten Sieling, Bremens Bürgermeister, hat kurz danach auf der Bühne festgestellt, dass die SPD in Bremen sogar das Wetter in der Hand habe.
Wie auch immer, irgendwann hat Frau Motschmann angefangen, die Leute auf dem Marktplatz zu zählen und festgestellt, dass neulich bei Merkel ja "vieeeeel" mehr Menschen da waren. Und dann hat sie sich verabschiedet, denn während Schulz redete, hatte sie ihren Tür-zu-Tür-Wahlkampf in Hemelingen geplant (vielleicht weil sie wusste, dass ein Großteil der Hemelinger genau zu dieser Zeit auf dem Marktplatz war?).
Sarahs Auftritt
Endlich der Auftritt von Sarah Ryglewski. Sie hat über ihren Wahlkampf, den "Bürgerschnack" geplaudert und versprochen, die Themen "soziale Gerechtigkeit" mit nach Berlin zu nehmen. Sie will den Bürgern zuhören und die Sorgen der "Bürgerinnen und Bürger" in der Hauptstadt vortragen. "Man kann mit uns sprechen, Politik ist nicht weit weg, die Kommunen Bremen und Bremerhaven müssen aber auch die finanziellen Möglichkeiten bekommen, vor Ort gestalten zu können", hat sie gesagt. Dafür will sie sich einsetzen, denn die Wähler sollen merken, dass Demokratie durchaus etwas Direktes sei, ein Dialog – quasi so wie an meinem Gartenzaun. Das hat Sarah Ryglewski zwar nicht gesagt, aber ich bin sicher, dass sie es gemeint hat.
Es ist natürlich verständlich, dass eine Partei, die den Marktplatz besetzt und so viel Aufwand betreibt, am Ende IHRE Show abliefern will. Das hat die CDU letzte Woche genau so gemacht. Aber es ist immer auch ein bisschen Fremdschäm-Potenzial dabei, wenn ein Anti-Moderator zunächst Bremen und dann seine Gesprächspartner über den Klee lobt, in all seinen Pausen genau Null Applaus kommt, und alles "gut" und "toll" findet und seine Interviewpartner gern mit den Worten "wollte ich auch gerade sagen" unterbricht. Vielleicht könnte #demokratieanmeinemgartenzaun da Mal als Vorbild dienen: Könnten sich nicht alle Parteien zusammenschließen und eine Partei jeweils für die Konkurrenz den Moderator stellen? Dann würde Kirsten Kappert-Gonther die Motschmann interviewen, die Motschmann die Achelwilm (so würde sie am Ende auch den Namen der "Frau von der Linken" kennen) – ich bin sicher, das würde beim Zuhören wesentlich mehr Spaß machen und letztlich glaubhafter sein.
Repariert!
Für mich war auf jeden Fall klar, dass für die Sache mit dem Plakat an meinem Gartenzaun heute kein guter Zeitpunkt war. Das konnte ich mit Sarah Ryglewski an diesem Tag nicht besprechen. Da an meinem Gartenzaun ja hauptsächlich über die Erststimme verhandelt wird, bin ich dann auch guten Gewissens gegangen, als Herr Schulz kam und habe lieber zu Hause – im Sinne der Demokratie – selber Hand angelegt. Liebe Sarah Ryglewski, keine Panik also: Sie kleben wieder sicher an meinem Gartenzaun.
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